Das Sportgerät – die Kugeln

Zur Ausrüstung eines Boulespielers gehört natürlich das eigene Sportgerät: die Kugeln.

Ein Satz besteht aus drei hohlen Metallkugeln. Ausnahmen machen da lediglich die Anfängersets mit 6 oder 8 Kugeln, bei denen aber normalerweise immer nur zwei mit der selben Riffelung enthalten sind.

Das zum Teil recht minderwertige Material und fehlende Gewicht wird durch Füllung der Kugeln ausgeglichen. Für das Doublette (2 gegen 2) oder das Tête-à-tête (einer gegen einen) werden drei gleiche Kugeln benötigt.

Insofern sollte sich jeder, der bereits ein Grundinteresse am Pétanquespiel feststellen konnte, sogenannte Wettkampfkugeln zulegen. Wettkampfkugeln sind vom internationalen Verband für Wettkämpfe  zugelassen und haben ein sowohl festgelegtes Gewicht wie auch einen bestimmten Durchmesser. Außerdem können sie nicht mit den Kugeln des Gegners verwechselt werden, weil sie in Kombination mit dem Hersteller und Kugeltyp eine einzigartige Nummer eingraviert haben.

Material:

Die Kugeln müssen aus Metall sein.
In die Hohlräume der Kugeln dürfen keine Substanzen nachträglich eingebracht werden – sie dürfen weder mit Blei noch mit Sand gefüllt sein! Das sind die Vorschriften des F.I.P.J.P. (Federation International de Petanque et Jeu Provencal), das Material betreffend.
Boulekugeln sollten keinesfalls unrund und zu empfindlich sein! Die Modelle, der vom Verband zugelassenen Hersteller, entsprechen diesen Anforderungen.

Herstellung:

Die Herstellung von Boules aus Stahl beginnt mit zwei, gut 4 cm dicken Rundstahlstangen von jeweils bis zu 10 cm Länge. Jedes Stangenstück wird nach Erhitzen zu einer Scheibe und durch Tiefziehen zu einer hohlen Halbkugel verformt. Zwei Kugelhälften werden elektrisch miteinander zu einer Rohkugel verschweißt und auf exakte Kugelform abgedreht. Wettkampfkugeln werden zusätzlich noch definiert gehärtet. Das Kugelinnere wird entzundert und die Kugel wird dann ausgewuchtet. Nach dem Vermessen erfolgen die Gravuren: Gewicht in Gramm, Durchmesser in Millimetern, eingeprägtes Warenzeichen, Seriennummer und Zeichen sowie die charakteristische Riffelung (Schusskugeln werden auch glatt ausgeführt).

Von einer runden Stahlstange werden Zylinder des
Gewichtes einer Halbkugelschale abgeschnitten.

Der Zylinder wird erwärmt und gewalzt.

Der Zylinder wird erwärmt und gewalzt zu einer
relativ flachen Stahlscheibe

In einer schweren Presse wird die Platte zu einer
Halbkugel gepresst.

Die Innenseite wird gesäubert, der Rand schräg angeschliffen und an die andere Kugelhälfte angepasst. Anschließend werden die beiden Kugel- hälften elektrisch verschweißt. Die entstandene Kugel wird auf Rundheit, Ausgewogenheit, Durchmesser und Gewicht kontrolliert.

Die Kugel wird auf der ganzen Oberfläche gleichmäßig gehärtet. Die Kugel wird poliert, erhält ein Muster und die vorgeschriebenen Angaben wie Marke, Gewicht und Serien- Nummer. Und fertig ist deine Kugel.

 

Eingenschaften

Größe und Gewicht der Kugel sollten zur eigenen Anatomie passen. Zu einer normal großen Hand passt zum Beispiel ein Durchmesser von 74 bis 75 mm. Als Anhaltspunkt für die richtige Größe misst man den Abstand zwischen Handwurzel und Fingerkuppe des Mittelfingers und orientiert sich dann an den folgenden Werten:

gemessene Strecke / Durchmesser der Kugel
ab 135 mm / 71 mm
ab 150 mm / 72 mm
ab 165 mm / 73 mm
ab 180 mm / 74 mm
ab 195 mm / 75 mm
ab 210 mm / 76 mm
ab 225 mm / 77 mm
ab 240 mm / 78 mm

Beim Gewicht sind meist die leichteren Kugeln um 700 Gramm beliebt. Leichtere Kugeln lassen sich insbesondere beim Schiessen besser handeln. Schwerere Kugeln haben beim Legen Vorteile, weil sie sich nicht so leicht von Unebenheiten ablenken lassen und bei hoch gespielten Würfen weniger weit rollen.

Neben Gewicht und Durchmesser unterscheiden sich die Kugeln auch durch die Härte des Metalls. Weichere Kugeln werden bevorzugt zum Schiessen genommen. Bei einem Volltreffer (Carreaux) prallen sie nicht so weit ab. Härtere Kugeln haben wiederum Vorteile beim Legen und zudem eine längere Lebensdauer. Die Entscheidung hängt also maßgeblich davon ab, welche Position (Leger, Schiesser, Milieu) man spielen möchte.

Je nach Geschmack können die Kugeln glatt sein oder Rillen aufweisen. Bei den manchen Modellen ist es außerdem möglich, seinen Namen vom Hersteller eingravieren zu lassen. Ein nachträgliches Verändern der Kugeln ist laut Reglement untersagt.

Quelle:  DPV